Dienstag, 19. März 2024 08:35

Rotterdam Erasmus-Turnier 2018

Rotterdam 2018

Zweiter Auslandsauftritt unserer VB-Kämpfer, im internationalen Vergleich mit gleichgesinnten Studenten.

Um den Einstieg zu bekommen lest bitte Rotterdam 2017.

Aber zum Anfang. Wir spielen Mixed, drei Frauen, drei Männer. Was schon schwierig ist, aber wenn dann noch zwei Spielerinnen kurzfristig absagen....... nun... wir haben es gemanagt .

Nachdem wir im letzten Jahr fast raus geflogen sind weil wir keine drei Frauen hatten (durch Verletzung), habe ich die Entscheidung getroffen nur mit vier Frauen zu fahren. Mit viel Glück haben wir Unterstützung von einer Spielerin aus Hamburg bekommen, wo wir oft dem Team in Delmenhorst, mit unseren Frauen aushelfen. Als vierte Frau habe ich John mitgenommen, der mit seinen 9 Jahren von den anderen Teams bestimmt akzeptiert wird. Wir waren 21:45 auf der Autobahn und sind gut durch gefahren. In Hannover haben wir am Hauptbahnhof noch Chris aus HH aufgesammelt und sind bis fast Rotterdam durch gedüst. Allerdings musste ich 30 km davor noch kurz ein 20 Min. Schläfchen machen. Wir waren trotzdem um 6:05 am Universitätscampus. Nochmal kurz geschlafen und sind dann als die ersten eingecheckt. Daraus resultierend natürlich die besten Plätze, die man nicht jeden Morgen räumen muss, um Platz für die Spielfelder zu machen.

Wieder einmal sind alle begeistert von den Menschen und dem Land. Der Campus ist der Traum. Jeder will hier studieren. Squash Courts, Tennis Anlage, Kanu/Kajak Trainings Grachten, Fitnessräume, Judo/Budo Räume, Spinning Räume, Drei Felder Hallen für Batmington/Volleyball/Basketball und ich glaube wir haben noch nicht alles gesehen. In der Mensa/Cafeteria gibt es Billard und Kicker und Videospiele . Und keine Graffitis oder Schmierereien   , alles sauber. Der Rasen....... grün kurz geschnitten und, verdammt nochmal kein Unkraut. Wie machen die das? Hasen, in den Hecken, ziehen ihre Babies groß, die künstlichen Seen sind bevölkert von Blesshühnern und sogar Haubentaucher. Die gibt es bei uns nur in der Wildnis und nicht mitten in der Stadt. Gänse, Enten und und und......

Nur eines gibt es nicht : Mülleimer. Aber alles ist sauber. Das bedeutet jeder nimmt seinen Müll mit nach Hause. Das würde hier nicht funktionieren, oder vielleicht doch?

Wir waren den ganzen Tag in der Stadt unterwegs und haben am späten Nachmittag beim Auto gegrillt. Natürlich nicht auf dem Rasen, obwohl das Grillen auf dem Asphalt auch nicht bis zum Ende durchdacht war.

Abends waren die Kids noch kurz auf der Willkommensparty in der Cafeteria, zum kennenlernen der anderen, inzwischen angereisten Teams.

Um 2:45 wurden wir/ich geweckt, wir müssen umziehen, weil wir im Brandfall die Fluchtwege versperren. Nach kurzer Diskussion habe ich mich zum Verantwortlichen der Universitätsfeuerwehr bringen lassen. Mein Polizei/Feuerwehr-Ausweis und die volle Übernahme der Verantwortung im Extremfall, sowie der Hinweis, dass Herr van Horton, Präsident der Rotterdamer Feuerwehr schon vor 30 Jahren mit meinem Chef der Direktion 5 der Berliner Polizei Volleyball gespielt hat, führte dann dazu, dass wir schlafen konnten wo wir waren (zum Neid aller anderen).

Am nächsten Morgen ging es los. Frühstück. OK und genug

Erstes Spiel gegen Pharming . Ich dachte noch.... ein Wissenschaftsteam. Wir durchbrechen den Fluch und gewinnen das erste Spiel. Falsch gedacht. Die Annahmen kommen nicht, unsere Zuspielerin aus HH läuft um ihr Leben. Missverständnisse und einfach keine Zeit zum einspielen, geschweige denn zum Einschlagen. 17 Min. Spielen, 3 Min. Pause - einspielen.

Zweites Spiel, schlechte Gegner, noch schlechtere Lowlander. Verloren.

Drittes Spiel, wir stellen um. Anne spielt zu, Chris auf Dia und es läuft. Nicht dass es am Zuspiel lag. Wenn es Probleme gibt, ändere die Aufstellung, wie ein weiser Mann sagte.

Wir fangen an zu spielen und zu gewinnen und........... die Laune ist hervorragend. Wir setzen John ein.

Neun Spiele: 4 gewonnen, 5 verloren.

Fazit erster Tag. Was für eine Scheiße. Hatten wir Spaß.... ja. Waren wir gut ......... kein Kommentar.

Zweiter Tag. Nachdem ich das System im letzten Jahr, so etwas von nicht verstanden habe, habe ich es mir erklären lassen. Es zählt nur der heutige Tag. Werden wir Erster in unserer 5er Gruppe spielen wir mit den Ersten der anderen 3 Gruppen Halbfinale am Nachmittag und dann Finale . So ist der Plan.

Nuuuuuuuuun wir sind nicht Erster geworden. Auch nicht bester Zweiter. Wir wurden 10 ter von 15.

Als es um nichts mehr ging, haben wir richtiges Volleyball gespielt. War das schön anzuschauen. Markus ist auf Mitte gegangen. Er hasst diese Position. Aber mit seinen fast 2 Meter machte er dort eine "one man show" und brachte uns und die Gegner zum Lachen und verzweifeln.

Nach Absprache mit dem Gegner ist Nasti für John auf der Position 4 heraus gegangen, und er hat drei Ballwechsel gespielt. Eine harte Bagger-Annahme und ein Schmetterball übers Netz, sicherten ihm den Applaus des Teams und........ der Gegner. Dazu muss ich sagen, dass die Gegner Polen waren und noch weiter angereist sind als wir. Und das sie Turniersieger wurden. Und das sie mit 10 Punkten führten und John auch direkt angespielt haben. Sowas von Fairness. Und dass sie eine Zuspielerin hatten die...... unglaublich war. Ich glaube jeder war in sie verliebt, auch John.

Was soll ich noch schreiben. Gregor und Elias haben uns in der Annahme den Arsch gerettet. Nastis Aufschläge brachten den Gegner zum weinen. Chris machte Aufschlagserien die uns echt raus gerissen haben. Anne hat immer noch einen Hieb, der die Gegner blass werden lässt. Die Stimmung die Gregor macht reißt alle mit, macht Spaß und bringt allen dass, was wir Volleyball nennen. Markus ist Markus. Der freundlichste und lustigste Volleyballer, aber, aber, auch der brutalste Schläger der gesamten existierenden VB Liga, und ich meine Aufschläge und Schmetterbälle. Wenn man so fern vom Homo Sapiens ist, darf man VB nur aus Spaß spielen und wird von allen so geliebt.

Rückreise über unseren See, mit grillen. Dort war ein Angler. Er ist einfach gegangen um uns Platz zu machen. Ein Pärchen kam, vermutlich um eine Nummer am See zu machen. Sind gegangen. Das ist Holland. Das freundlichste Land das ich kenne.

Ich habe etwas vorgeschlafen und war genau zu meinem Grillkäse wach. Auf der Rücktour sind wir über Hamburg gefahren (wegen Chris), weil die meisten ja eh geschlafen haben. Anne hat mich wach gehalten, aber obwohl es 100 km mehr waren, waren wir fast eine Stunde schneller als auf der Hintour.

Alle bestmöglich abgesetzt. Auto abgegeben. 3:00 zu Hause. John ins Bett getragen. Um 3:45 geht die Tür. (zum Glück nach....... ) . "Schnief". "Was ist denn?" "Flash (unsere Katze) weckt mich wenn ich traurig bin"; "Warum bist du denn traurig"? "Ich will zurück nach Rotterdam"; "Warum denn"? " Weil es da so schön ist"

Er hat das an diesem Montag in der Schule erzählt (nicht das weinen). Der Rasen, die Hasen, Haubentaucher, Straßen und viele freundliche Menschen.